Ronald Blum, Leiter der Tanz- und Ballettschule SCALA11 in Essen-Werden

Ronald Blum: Vita

Studium Musik und Bewegung (Chladek-Tanztechnik), Folkwang-Preis
Studium Musikpädagogik, Abschluss mit Bestnote
Studium Physical Theatre (Tanztraining: Jooss-Leeder-Technik), Folkwang
Zahlreiche Fortbildungen in Freiem Tanz (Chladek), New Dance, Yoga…
1992 Gründung und seitdem Leitung von SCALA11, Studio für Künstlerischen Tanz in Essen-Werden, ca. 10 Mitarbeiter-innen
Jahrzehntelange Forschungstätigkeit im Bereich der Improvisation: Als Basis von Tanzvermittlung und als Bühnenkunst
Ca. 200 Choreographien, Stücke, Improvisations-Konzepte und Ad-Hoc-Performances mit allen Altersstufen und Levels
2004 Veröffentlichung „Die Kunst des Fügens“- Über Tanztheaterimprovisation
Seit 2007 besondere Vorliebe für das Tanzen mit Kindern
Seit 2012 Musik und Konzerte mit seinen Söhnen als „Kornblum-Familie

Ursula Kaufmann fotografiert Tanztheater in SCALA11
Tanztheater-SCALA11

Ronald Blum: Tanzen mit allen Altersstufen

Ronald Blums Schüler-innen erproben Körperbewusstseins-Techniken und Bewegungsprinzipien in der Tradition des Modernen Tanzes; sie lernen Moves und Haltungen, Bodenabläufe, Schritte, Sprünge und ganze Choreographien, tanzen zu Ronald Blums Klavierimprovisationen oder zu Musiken verschiedenster Stile, zu räumlichen Themen, Stimmungen, inneren Bildern. Häufig bilden seine poetisch-spannenden Fantasie- und Nachtstücke (Videos) den Rahmen für Aufführungen mit älteren Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen; bei kleineren Kindern sind es Geschichten von Verwandlungen, von Zauberern, Elfen und anderen Wesen. (Videos).

Seit Beginn seiner Lehr- und Forschungstätigkeit hält Ronald Blum Ergebnisse in Form von Lehrplänen fest: Übungen, Themen, Choreographien und Improvisations-Konzepte werden— in elf Alters-/ Leistungsstufen unterteilt— immer wieder ergänzt, variiert oder durch Aktuelles ersetzt. Durch dieses Curriculum bekommt die langfristige Arbeit eine Richtung und inneren Halt. Der Aufbau der Technik begünstigt die freie improvisatorische Arbeit, welche— so getragen— zu authentischen Resultaten führt.

Tanztheater im Wald , Ltg. Ronald Blum
Tanztheater SCALA11 Foto: Helmut Röcher
Ursula Kaufmann fotografiert Tanztheater in SCALA11

Presse zu Ronald Blum, 2024

„Ronald Blum: Video-Porträt, Biographisches, UNESCO

Ronald Blum, bekannt durch sein Tanzstudio SCALA11 und durch die Musik mit seinen Söhnen, (Kornblum-Familie), ist vielen ein Rätsel: Was hat dieser vielseitige Mann eigentlich gelernt, wo kommt er her, in welcher Tradition steht er? Seit 31 Jahren wirkt er in Essen-Werden und ist bekannt wie ein bunter Hund, doch scheint er sich üblichen Kategorien zu entziehen und ist trotzdem oder gerade deswegen so erfolgreich. Derzeit leitet er selber zehn volle Tanztheater-Klassen jeden Alters. Andere Fächer wie Ballett oder Modern Jazz decken seine Kolleg-inn-en ab.

Um Licht ins Dunkel zu bringen, ist eine neue Website kreiert worden, die das Wirken von Ronald Blum, seine Biographie und sein Ouevre präsentiert: ronaldblum.de . Sie enthüllt fachspezifische Informationen und Alleinstellungs-Merkmale, die Ronald Blum seit der Eröffnung von SCALA11 vor 31 Jahren noch nie kommuniziert hat.

Anlass für die neue Website ist, dass die UNESCO ‚Die Praxis des Modernen Tanz in Deutschland‘ Ende 2022 in die Liste des immateriellen Erbes der Menschheit aufgenommen hat. Da Ronald Blum genau in dieser Tradition steht, die er kräftig weiter entwickelt und vorangetrieben habe und damit einer der aktivsten Praktizierenden ist, ist es an der Zeit, etwas mehr darüber zu erfahren. Denn außer Fachleuten weiß heute so gut wie niemand mehr (selbst die meisten Tänzer-innen), dass Deutschland zwischen den Kriegen das führende Tanzland in der Welt war. In den USA nannte man den Stil schlicht ‚German Dance‘, in Deutschland ‚Ausdruckstanz‘, ‚Freier Tanz‘ oder ‚Moderner Tanz‘. Auch heute sind die Namen für den Modernen Tanz uneinheitlich; Ronald Blum sagt meistens Tanztheater/ Contemporary Dance.

Sehr hilfreich ist das 15-minütige Video, das man eingangs auf der Website findet. Neben den Einblicken in die künstlerische Probenarbeit und einer Laudatio enthält es ein Interview, bei dem Ronald Blum kritische Fragen beantwortet: Sehr überraschend und erhellend vor allem für Leute, die den Künstler seit langem kennen, aber wenig Details über ihn wissen.“ (März 2024, Werdener)

Rezension

„Methodisch leistete Blum im Bereich des Tanztheaters, besonders was die Arbeit mit Kindern betrifft, in den vergangenen Jahrzehnten bis heute geradezu Pionierarbeit…

Abgesehen von seinen unbestreitbaren „handwerklichen“ Fähigkeiten in der gerade auch für kleinere Kinder besonders anregenden musikalischen Bewegungsbegleitung am Klavier wird er sich seines besonderen Talents, nennen wir es mal seinen „siebten Sinn“, im Umgang mit Kindergruppen jedweden Alters sehr wohl im Klaren sein…

Bestimmte pädagogisch-methodische Begrifflichkeiten wie die Rede vom „besonderen pädagogischen Geschick und Fingerspitzengefühl“ … können sicher teilweise dienlich sein, um den über Jahrzehnte andauernden unbestreitbaren motivationalen Erfolg Ronald Blums zu begreifen…

Wie entwickelt Blum bei seinen Schülern diese Lust an technischen Fertigkeiten und Fähigkeiten …? Ein wesentliches Grundprinzip seines tanzpädagogischen Ansatzes liegt sicher darin, jedem Tänzer genügend Raum für eigene Experimente und körperliche Erfahrungen zu lassen…

Blum entwickelte hier ein differenziertes System von Möglichkeiten, z.B. mittels impulsgebender Signale untereinander oder mittels Zuweisung wechselnder Führungsrollen die Aktionen der Tänzer unbemerkt zu steuern…

Wie aus dem Nichts heraus entstehen so im fortlaufenden Prozess kleine in sich geschlossene Szenen, Handlungsabläufe, stimmige, teils rätselhafte Sequenzen mit der inneren Struktur einer Erzählung, über deren Sinn man lange nachdenken kann, es aber auch nicht muss, da sie – ähnlich wie bei der Betrachtung eines guten Bildes –  nicht primär inhaltlich, sondern insbesondere aus der Kraft ihrer formgebenden visuellen Erscheinung heraus „gelesen“ werden können. Hier spielen aber individuelle künstlerische Eingebungen, Vorstellungen und Visionen hinein, die ein Geheimnis bleiben. Denn Tanzkunst ist und bleibt auch ein Stück Zauberei – die Faszination des Unaussprechlichen…“ (Gerlinde Deckers-Fabian)

Das Buch kann zum Preis von 22 € inkl. Versandkosten per E-mail bestellt werden: info@scala11.de